Hunde einander vorstellen

Author picture Isabella  - aktualisiert: 16/05/2019

Beobachte die Körpersprache der Hunde: So lernen Hunde einander sicher kennenlernen

Jeder, der mit einem Hund spazieren geht weiß, wie aufregend es sein kann, einen anderen Hund zu treffen. Dann ist es besonders wichtig, auf die Körpersprache der Hunde zu achten und dafür zu sorgen, dass das Treffen freundlich verläuft. Auch wenn du Hundesitter bist und einen neuen Hund zu Deinem "Rudel" hinzufügen möchtest, ist es wichtig, dass das erste Treffen gut läuft. Aber wie stellt man das an? Wie gestaltest Du das erste Zusammentreffen sicher und freundlich vor?

Für deinen Hund kann es wirklich nett sein, einen Gefährten kennenzulernen. Aber solch eine neue Begegnung kann auch recht kompliziert sein. Und jeder Besitzer hat dazu noch seine eigenen Überzeugungen: "Lass sie machen, die machen das schon unter sich aus" oder: "Er macht nichts, er will nur spielen!". Aber was ist wirklich klug, wenn du möchtest, dass Hunde einander sicher kennenlernen? Mit diesen 5 Tipps sorgst du für eine sichere und positive Begegnung zwischen zwei Hunden:

1) Angeleint oder nicht?

Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob man Hunde an der Leine lassen sollte oder nicht. Ja, es stimmt, dass sich freilaufende Hunde freier fühlen. Sie können das Tempo und die Art der Annäherung selbst bestimmen. Deshalb sieht man meist, dass Begegnungen in einem Freilaufgebiet reibungslos verlaufen. 

Dennoch kann es einen guten Grund geben, seinen Hund anzuleinen. In jedem Fall solltest du deinen Hund an die Leine nehmen, wenn du auf einen anderen angeleinten Hund triffst. Probleme entstehen oft, wenn ein Hund in eine enge oder ihm unangenehme Situation getrieben wird und der andere nicht. Darüber hinaus kann es sein, dass der andere Hund verletzt oder ängstlich ist oder ohne Leine schnell wegläuft und sich dabei verletzen kann. Ist Dein Hund an der Leine? Dann gib ihm so viel Platz wie möglich und lass die Leine locker hängen. Lass die Hunde selbst die Initiative ergreifen, wenn sie das möchten und zwinge sie nicht, zu interagieren.

2) Platz, Platz, Platz

Hunde, die einander das erste Mal begegnen, wollen zuerst einmal beobachten, was da auf sie zukommt. Wenn wir Menschen jemanden kennenlernen, gehen wir direkt aufeinander zu und schauen uns die andere Person an. Hunde machen das anders. Sie wollen nicht bedrohlich sein und gehen daher zuerst in einem Bogen aufeinander zu. 

Bevor sich Hunde überhaupt gegenseitig anschnüffeln, warten sie erst einmal ab. Sie möchten, dass genug Platz da ist, um auch wieder gehen zu können, wenn es nicht passt. Also gib den Hunden genug Ausweichmöglichkeiten und lasse sie in ihrem eigenen Tempo sich gegenseitig annähern, oder eben auch nicht.

3) Beobachte die Körpersprache

Beobachten die Hunde einander? Dann werden sie sich gegenseitig wissen lassen, ob sie für einen Kontakt offen sind. Achte immer auf die subtilen Signale, die Hunde geben. Wo es den Anschein hat, dass Hunde desinteressiert sind, kann es sein, dass sie rein durch Körpersprache tatsächlich "Gespräche" mit dem anderen Hund führen. Beobachte Deinen eigenen Hund in jeder Situation, dann wirst du die Körpersprache Deines Hundes verstehen lernen.

Achte auch auf Deine eigene Haltung und Körpersprache: Sobald du einen anderen Hund kommen siehst, rede und denke positiv über diesen anderen Hund. Auf diese Weise bringst Du eine entspannte und positive Emotion in den Raum. Siehst Du schon von weitem, dass ein anderer Hund (oder Dein eigener Hund) nicht von einem Treffen begeistert sein wird? Dann vermeide die Konfrontation und gehe einfach in die andere Richtung.

Beachte die Körpersprache der Hunde:

Positive Signale - lass die Hunde einfach machen:

  • Wegschauen: "Ich habe nichts Böses im Sinn!"
  • Ruhig im Kreis herumlaufen
  • Zuerst einmal von hinten beschnüffeln
  • Eine entspannte Rute, Rute in mittlerer Höhe
  • Schultern tief, Hinterhand hoch: 'Ich will mit dir spielen!'
  • Die Hunde respektieren sich gegenseitig und geben einander Raum.

Stress-Signale, Achtung:

  • Stehenbleiben und steif werden, die Rute gerade hoch
  • Knurren, Zähne zeigen
  • Nackenhaare sträuben
  • Rute zwischen den Beinen, ängstlich, winseln
  • Schnelles, angespanntes wedeln
  • Ein Hund ignoriert die Signale des anderen Hundes und fährt fort, wo der andere nicht will. Greif hier ein.

Twee honden ontmoeten elkaar
Achte bei der Begegnung genau auf die Körpersprache der Hunde

4) Eingreifen: ruhig und bestimmt

Bemerkst Du, dass Dein Hund ein Signal gibt, dass es ihm zuviel wird oder ihn stresst? Dann greife ein. Tu das, indem Du Dich von den anderen Hunden entfernst, Deinem Hund entschlossen sagst "komm!" und weggehst. Belohne natürlich deinen Hund dafür, wenn er Dir genau zuhört.

Versuch im Falle eines weniger angenehmen Treffens immer ruhig zu bleiben. Geschimpfe und Geschrei erregen nur Aggression und Aufregung. Schiebe oder ziehe den Hund nicht, sondern versuche, Deinen Hund ruhig mit Deiner Stimme abzulenken. Stelle sicher, dass Du einen leckeren Snack dabei hast, mit dem Du die Aufmerksamkeit deines Hundes auf Dich lenken kannst. Das hilft zumeist sehr. 

5) Respekt für einander

Vielleicht hast du einen sehr enthusiastischen Hund, der immer spielen will. Doch jeder Hund ist eben anders. Manche Hunde haben Angst durch ein Trauma, andere Hunde können verletzt sein, trainieren gerade oder haben einen anderen Grund, aus dem ein Zusammentreffen mit anderen Hunden gerade keine gute Idee ist. Schau Dir nicht nur die Körpersprache des Hundes genau an, sondern sieh Dir auch die seines Besitzers genau an ;-) Denn der kennt seinen Hund am besten und weiß, was gut für ihn ist. Nehmt Rücksicht aufeinander und informiere Dich noch mehr über Hundeverhalten und ihre Körpersprache.

Einen neuen Hund Deinem Rudel vorstellen

Bietest Du Hundesitten für mehrere Hunde an? Machst Du oft Tagesbetreuung für Hunde? Oder hast du vielleicht schon einen Hund und willst noch einen anderen Hund als Hundesitter betreuen? Wichtig ist, sicherzustellen, dass das erste Treffen mit dem neuen Hund immer auf neutralem Boden stattfindet und ihr euch draußen trefft. Zusammen ein Stück zu gehen ist eine sichere und nicht-aggressive Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen. Gemeinsames Spazierengehen schafft ein Band zwischen den fremden Hunden!

Willst Du mehrere Hunde gleichzeitig Spazieren führen? Fang langsam und ruhig an und nicht gleich mit einem großen Rudel. Mit mehreren Hunden Gassi zu gehen ist nicht einfach und erfordert viel Übung. Viele Besitzer suchen nach einen persönlichen Gassi-Service, weil sie eben eine kleine Gruppe oder einen Einzelplatz für ihren Hund suchen. Möchtest du jedoch immer noch mit mehreren Hunden spazieren gehen? Dann ist unser Tipp dies nach und nach langsam anzugehen und erst mit der Zeit und mit mehr Erfahrung mit mehreren Hunden gleichzeitig gassi zu gehen.

Wir wünschen dir einen schönen Spaziergang!