Warum bellt mein Hund?

Author picture Isabella  - aktualisiert: 20/09/2018

Hunde bellen, das wissen wir. Aber warum bellen manche Hunde mehr als andere? Und was kannst Du machen, wenn Dein Hund (z.B. in der Tagesbetreuung für Hunde) nicht aufhört zu bellen? Erfahre hier warum Hunde viel bellen und lies unsere 3 Tipps wie Du andauerndes Bellen unterbrechen kannst.

Warum bellen Hunde eigentlich?

Das Verhalten eines Hundes ist niemals nur richtig oder nur falsch. Es handelt sich ganz einfach um instinktives Verhalten, welches sich unter ungünstigen Umständen zu - für uns Menschen - unerwünschtem Verhalten weiterentwickeln kann. Wünschenswertes Verhalten, wie z.B. Stubenreinheit, kann durch Training erlernt werden (und unerwünschtes Verhalten kann auch abtrainiert werden). Bellen, graben, kauen, knurren, hochspringen oder in stinkenden Dingen wälzen - das alles ist natürliches Hundeverhalten, das sich problematisch entwickeln kann, wenn man dem Hund nicht lernt, wie er richtig reagieren soll.

Wenn Dein vierbeiniger Freund unerwünschte Verhaltensweisen an den Tag legt, dann ist es wichtig, Dich zuerst einmal zu fragen: Handelt es sich hier um natürliches Hundeverhalten? Ist die Antwort darauf "ja", lernst Du Deinen Hund besser verstehen und kannst sein Verhalten auch in eine Dir erwünschte Richtung lenken.

Hunde bellen von Natur aus um zu kommunizieren und ihre Emotionen auszudrücken. Kommt es Dir so vor, als ob Dein Hund grundlos bellt? Sei Dir sicher, das ist nie der Fall. Wie auch immer, manche Hunde bellen mehr als andere und dafür gibt es eine Vielzahl an Gründen. Also, warum bellen Hunde nun?

  • Freude/ Begeisterung zeigen
  • Beim Spielen
  • Bei Gefahr/als Warnung
  • Angst
  • Stress/Frustration
  • Um Deine Aufmerksamkeit zu bekommen

Es ist wichtig den Grund zu kennen warum Dein Hund bellt. Ein kleiner Beller aus Freude oder während des Spielens oder wenn es and der Tür klingelt, ist normalerweise kein Problem. Aber durchgehendes Bellen kann leider zu einem werden. Was kannst Du also unternehmen, wenn Dein Hund ausgiebig und ununterbrochen bellt?

Das Bellen verstehen

Um die Situation beurteilen und etwas ändern zu können, musst Du zu allererst das Bellen Deines Hundes verstehen. Versuche die Situation und das Bellen von der Sicht Deines Hundes aus zu sehen. Wenn er den Besuch verbellt, dann wird er nicht aufhören bis die "Gefahr" vorüber ist und Deine Gäste wieder weg sind. Deinen Hund hierfür zu bestrafen wird nicht helfen, da es mit dem Grund des Bellens nichts zu tun hat. Bringe Deinem Hund lieber bei, dass Besucher keine Gefahr sind, sondern dass Besucher etwas Nettes oder zumindest Neutrales sind und als ungefährlich beurteilt werden können. Lenke Deinen Hund mit etwas Positivem ab, z.B. mit einem Spielzeug oder einem Kommando, das er gerne ausführt. So hast Du seine Aufmerksamkeit wieder und kannst ihn für positives, ruhiges Verhalten auch mit einem Leckerchen belohnen.

In manchen Fällen ist es aber leider unmöglich, seinen Hund so einfach abzulenken. Er bellt weiter und weiter und nicht mal das Lieblingsspielzeug oder andere tolle Dinge interessieren ihn dann. Wenn Dein Hund aufgrund von Stress oder Angst (z.B. verursacht durch Feuerwerk) bellt, oder weil er sich in Hundebegegnungen fürchtet, solltest Du ihn nie dafür bestrafen! Er wird nicht verstehen, warum er dann auch noch dafür bestraft wird, wenn er sich schon fürchtet. Es wird seine Angst und somit das Problem noch verstärken. Versuche stattdessen den Grund zu finden, der Deinen Hund stresst, und diesen zu eliminieren. Gib Deinem Hund die Sicherheit, die er braucht, und zeige ihm, dass Du Dich um alle Probleme kümmerst, und dass er das nicht muss.

Hundesitter-Dilemma: Dein Gasthund bellt und bellt und hört nicht auf damit!

Bietest Du Gastfamilie für Hunde, Tagesbetreuung oder Gassigehen an? Der Hund in Deiner Obhut bellt vielleicht mehr, als Du erwartet hättest. Möglicherweise sogar so viel, dass es Deine Nachbarn aufregen könnte. Was kannst Du in solche einer Situation tun?

Viele Hunde werden beim Kennenlernen nicht bellen, da die Anwesenheit ihres Besitzers ihnen die nötige Sicherheit gibt. Das ist auch der Grund, warum Du einem ruhigen und gemütlichen Hund vorgestellt wirst, der (laut Besitzer) kaum bellt und ruhig auch ein paar Stunden alleine bleiben kann. Sobald aber die Besitzer weg sind, ist es einfach eine ganz andere Situation für den Hund. Der Hund ist aufgeregt und bellt möglicherweise ununterbrochen, besonders wenn er für kurze Zeit alleine bleiben muss. Das kann durchaus passieren, das andauernde Gebell ärgert dann natürlich auch die gesamte Nachbarschaft und sorgt für Stress.

Bellen aufgrund von Stress oder Trennungsangst, wenn der Hund alleine bleiben muss, ist völlig normal und etwas womit jeder Hundesitter und Hundebesitzer zurechtkommen muss. Den Hund dafür zu bestrafen oder mit ihm zu schimpfen, ihn wegzusperren oder ihn deshalb alleine in einem Raum zu lassen, wird das Problem nicht lösen. Dies wird höchstens seine Angst noch verstärken und dafür sorgen, dass sich der Hund noch schlechter fühlt als zuvor. Und das Bellen wird außerdem weitergehen. Hunde, die sich das erste Mal in einer fremden Umgebung oder Situation befinden, können sich extrem unwohl fühlen und es ist nicht unüblich, dass sie dann auch bellen, wenn sie dort alleine gelassen werden. Die Lösung dafür ist, dass man dem Hund möglichst viel Gesellschaft leistet und Zuneigung bietet.

Musst Du den Hund dennoch mal kurz alleine lassen, beispielsweise um einkaufen zu gehen? Dann sorge dafür, dass der Vierbeiner zuvor einen schönen, langen Spaziergang hatte und genügend draußen war, bevor Du gehst. Gib ihm etwas zum Kauen oder ein beliebtes Spielzeug oder Leckerchen, damit er etwas zu tun hat, während Du weg bist. Verlasse den Raum nur, wenn der Hund ruhig ist und lass ihn nicht im Garten, dort reagiert er nämlich zweifelsohne auf alle unbekannten Umweltgeräusche. Lass ihn stattdessen in einem hundesicheren Zimmer, und zieh auch die Vorhänge zu, wenn Du denkst, dass das helfen könnte. Reduziere alle äußeren Einflüsse auf ein Minimum.

Wie Du Deinem Hund beibringst nicht zu bellen: 3 Tipps

1) Um Aufmerksamkeit zu bellen, ist konditioniertes Verhalten. In anderen Worten: Dein Hund bellt, um von Dir Aufmerksamkeit zu bekommen, Streicheleinheiten, ein paar freundliche Worte oder sonst irgendeine Reaktion zu erhalten. Es ist nicht ganz einfach, ihm diese Angewohnheit abzugewöhnen, aber es ist möglich. Zuallererst und am Wichtigsten: Es ist wichtig, das Aufmerksamkeits-Bellen völlig zu ignorieren. Du entscheidest, wann gespielt wird und nicht Dein Hund. Wird das Bellen nicht mehr länger mit Aufmerksamkeit belohnt - positive oder negative - dann hat Dein Hund keinen Grund mehr zu bellen.

2) Besonders aktive Hunde bellen gerne sehr viel während dem Spielen, wenn Gäste klingeln, oder auch längere Zeiten während des Tages. Der Schlüssel zum Erfolg ist, ihnen hier zu helfen ihre überschüssige Energie loszuwerden. Also sorge dafür, dass Dein Hund regelmäßig körperlich und auch geistig gefordert wird. Dies wird ihm helfen seine Energie zu regulieren und auch das Bellen zu reduzieren.

3) Freudiges Bellen während des Spielens oder wenn jemand an der Türe klingelt kann reduziert werden. Bellt Dein Hund um Besucher zu begrüßen? Versuche ihn abzulenken, wenn er aufhört zu bellen, sage ein Kommando wie "schh" oder "ruhig" und gib ihm ein Leckerchen. Das Schnüffeln wird ihn ablenken und vom Bellen abhalten. Wenn er zu bellen aufgehört hat, gib ihm das Leckerchen um ihn für das Nicht-Bellen zu belohnen. Mache das immer wieder und sei konsequent, dann wird er mit der Zeit zu dem Kommando "schh" oder "ruhig" auch ohne Leckerchen richtig reagieren.

Die 3 hier genannten Techniken, können aber nur bei positivem, freudigem Bellen verwendet werden. Bellt Dein Hund aufgrund von Stress oder Angst, so musst Du versuchen ihn aus der stressigen oder furchterregenden Situation herauszuholen. Es ist total wichtig, dass Du verstehst, warum Dein Hund bellt und was er versucht Dir damit zu sagen. Verbessere Deine Kenntnisse rund um das Thema Körpersprache von Hunden und Du wirst die Bedürfnisse und Verhaltensweisen Deines Hundes besser verstehen. Es ist möglich, dass Dein Hund dann weniger bellen muss, da Du ihn dann auch ohne Gebelle verstehen wirst.

Ist Dein Hund ein Dauerbeller? Teile Deine Erfahrungen in unseren Kommentaren weiter unten.

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