Haben Hunde Schuldgefühle?

Author picture Silke

Hunde können manchmal einen "schuldbewussten" Gesichtsausdruck haben, besonders wenn sie etwas falsch gemacht haben. Man findet diese lustigen Videos von Hunden, die schuldbewusst auszusehen scheinen, nachdem sie etwas Freches getan haben. Aber fühlen sich Hunde wirklich schuldig, wie wir Menschen? Und was solltest Du tun bzw. nicht tun, wenn Dein Hund schuldbewusstes Verhalten zeigt?

Hunde erleben ohne Zweifel Emotionen wie Glück, Wut, Traurigkeit und Angst. Du kannst diese Emotionen anhand der Körpersprache des Hundes erkennen. Zum Beispiel könnte ein wütender Hund seine Zähne zeigen, ein glücklicher Hund mit dem Schwanz wedeln und ein ängstlicher Hund übermäßig gähnen. Emotionen stellen schlicht und ergreifend automatische und instinktive körperliche Reaktionen auf äußere Reize dar.

Aber verstehen Hunde das Konzept von richtig und falsch? Die Antwort darauf ist - absolut nicht. Wir Menschen sind uns des moralischen Verhaltens und der Verhaltensregeln sehr bewusst. Für die meisten Menschen ist es wichtig, sich freundlich und respektvoll gegenüber anderen zu verhalten, nicht zu stehlen oder gewalttätig zu sein. Hunde jedoch haben kein solches Werte- oder Regelsystem.

Das Verhalten eines Hundes ist vor allem Instinkt-gesteuert. Wenn sie beispielsweise auf Deinen teuren Schuhen herum kauen, ist ihnen dabei nicht bewusst, dass sie etwas "falsch" machen. Gewohnheiten können anerzogen oder aberzogen werden. Grundsätzlich neigt ein Hund zu Verhaltensweisen, für die er belohnt wird. Ein Hund trifft keine moralischen Entscheidungen. Wenn ein Hund Deinen teuren Teppich zerstört, tut er dies somit nicht, um Dich zu verärgern. Ein Hund folgt seinem Instinkt. Aber was erklärt das schuldbewusste Verhalten?

Schuld oder Angst?

Hunde sind extrem sensibel und reagieren auf Veränderungen in unserem Verhalten. Wir neigen dazu, einen bestimmten Blick oder eine Körperhaltung als "schuldig" zu interpretieren, obwohl sich dahinter vielleicht etwas ganz anderes verbirgt. 

Stelle Dir folgende Situation vor: Ein Hund hat ins Haus gepinkelt. Du kommst nach Hause und wirst wütend auf den Hund. Deine Stimme wird tiefer und du sagst: "Böser Hund! Nein!". Der Hund reagiert sensibel auf die Veränderung Deiner Körperhaltung und Deinen Ton, und bekommt so schnell das Gefühl, dass Du schlecht gestimmt bist. Aber die Fellnase hat keine Ahnung warum: Das Pinkeln ist vor Stunden passiert und der Hund kann es nicht mit deiner wütenden Stimmung verbinden. Der Vierbeiner ist verwirrt und mag es nicht, wenn sein geliebtes Herrchen oder Frauchen wütend ist. Somit zeigt er Stresssignale wie: Angelegte Ohren, eingeklemmte Rute, Lippen lecken, Gähnen, vermeidet Blickkontakt usw. Wir neigen dazu, diese Körpersprache als Schuldgefühl zu interpretieren, obwohl der Hund in Wirklichkeit ängstlich und gestresst ist. 

Das nächste Mal, wenn der Hund versehentlich ins Haus macht, könnte er bereits Angst haben, dass Du wütend wirst. Dies liegt aber nicht daran, dass er versteht, dass der Akt des Pinkelns an sich falsch ist, sondern weil er die "Pfütze" im Haus mit der wütenden Stimmung seines Besitzers verbindet. Der Hund hat Angst, zittert und versteckt sich möglicherweise in einer Ecke. Das ist kein Schuldgefühl, sondern Angst und Verwirrung.

Wenn ein Hund Angst hat, kann man das an Augen, Ohren, Haltung und Verhalten erkennen.

Was solltest Du tun, wenn ein Hund "frech" gewesen ist?

Es ist wichtig, einen Hund niemals zu bestrafen.

Hunde haben keine moralischen Werte und verstehen nicht, wenn sie etwas "Ungehorsames" getan haben. Natürlich kannst Du unerwünschtes Verhalten korrigieren, vorausgesetzt, Du tust das unmittelbar beim Auftreten des Verhaltens. Zum Beispiel kaut ein Hund an Deinem Schuh. Sobald Du das siehst, nimm ihm den Schuh weg, sag "Nein" und ersetze den Schuh durch etwas, worauf der Vierbeiner kauen darf. Dann belohne ihn.

Wenn das unerwünschte Verhalten bereits in der Vergangenheit stattgefunden hat, kannst Du es nicht mehr korrigieren. Ein Hund verfügt nicht über ein vergleichbares Sprachsystem wie wir, somit können wir nicht erwarten, dass er das Konzept der Vergangenheit versteht und reflektiert. Stattdessen ist es wichtig, herauszufinden, warum der Hund das unerwünschte Verhalten überhaupt gezeigt hat.

Häufig wird destruktives Verhalten durch Stress, Langeweile oder Frustration ausgelöst. Wenn ein Hund zu wenig Aufmerksamkeit oder zu wenig körperliche und geistige Herausforderungen bekommt, kann Langeweile ein ernsthaftes Problem werden. Unter diesen Umständen deutet destruktives Verhalten darauf hin, dass Deine Fellnase versucht, sein Stresslevel zu senken. Stelle sicher, dass Dein Hund ausreichend körperliche und geistige Stimulation erhält. Befindet sich Dein Hund während des Tages lange Zeit allein zu Hause? Dann kontaktiere einen Pawshake-Hundesitter. Ein Hundesitter kann bei Dir zu Hause vorbeischauen, um Deinen Vierbeiner auf einen Spaziergang zu nehmen oder mit ihm zu spielen, was letztlich einen positiven Einfluss auf die Zufriedenheit und das Verhaltens Deiner Fellnase hat.

Sollte der Hund dennoch unerwünschtes Verhalten wie "ins Haus machen" zeigen, pass auf, dass es sich nicht um eine medizinische Ursache handelt, und weise den Tierbesitzer darauf hin. Lass Dich im Zweifelsfall von einem Tierarzt beraten.

Wenn ein Hund seinen Besitzer nicht mehr fürchten muss, wird die Bindung zwischen Hund und Mensch unzerbrechlich. Wenn Du lernst, die Körpersprache Deines Hundes aus seiner Sicht zu verstehen, kannst Du eine vertrauensvolle und freundschaftliche Beziehung mit Deiner Fellnase aufbauen. Und ihr beide werdet das ein Leben lang genießen!

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